Heute Morgen wachte ich auf. Ein leerer Einkaufswagen stand neben meinem Bett. Auf dem Haltegriff des Wagens stand in oranger Farbe, MIGROS. Vor kurzem schickte mir eine Kollegin so ein WhatsApp Bild. Aktion Grill, war da zu lesen, für nur einen Franken. Genau so ein Einkaufswägelchen lag seitlich auf einem Feuer und die Schweizer National Wurst, ein Cervelat, lag auf dem Grill. Erstaunlich woraus man alles Grills machen konnte. Wussten Sie, dass man in Deutschland nicht grillieren sagt, sondern grillen. Man sagt auch nicht parkieren. Es heisst parken. Wehe sie verwenden diese „ieren“ Wörter. Man weiss sofort, sie sind ein Schweizer. Als Schweizer sollte man auch nicht sagen, ich habe ein Puff zu Hause. Als Schweizer weiss man, es handelt sich um ein Durcheinander. Als Erwachsener mit einem ADHS, kenne ich das Puff zu genüge. Ich Deutschland machte ich die Erfahrung, dass ein Puff etwas mit einem Freudenhaus zu tun hat. Ich fragte mich, was hat ein Freudenhaus mit einem Puff zu tun. Freude zu haben, ist für mich zu tiefst erfüllend. Macht Sex im  Puff  Freude? In allen Jahrhunderten gab es Freudenhäuser. Sie halfen Frust ab zu bauen und die Gewalt ein zu dämmen. Doch was hatte Freude mit Frust und Gewalt zu tun. Vielleicht wäre der bessere Name Spasshäuser. Doch sei vorsichtig mit dem Wort Spass. Eine Freundin fragte mich, warum bist Du gerne mit mir zusammen. Ich sagte, weil ich so viel Spass mit dir habe. Ihre Antwort kam wie geschossen: „Ha, du willst nur Sex.“ Etwas verwirrt fragte ich mich, Spass gleich Sex, Sex gleich Freude haben. Nun drehte es in mein Kopf vollends, Frust, Gewalt, Spass, Sex, Freude. Jetzt fehlt eigentlich nur noch Glück. Plötzlich war mir alles klar, du gehst ins Freudenhaus, hast Sex und Spass und danach bist Du kreativ und hast keinen Frust. Doch wer geht schon jeden Tag ins Freudenhaus, schon nur wegen der Kosten. Wer dies will, muss viel Arbeiten und viel Geld verdienen. Alles klar, viel Arbeit, viel Geld, viel Freude, viel Sex viel Spass, keine Gewalt, kein Frust. Auch dies war wiederum nicht logisch. Ich sage immer meine Arbeit, macht mir riesig Spass und bereitet mir viele glückliche Momente, sie ist meine Passion. Da höre ich sie wieder, all diese Stimmen, die sagen, schön für Dich, ich muss Arbeiten. Somit bleibt also nur die Gleichung, ich muss viel Arbeiten, ich muss viel Geld haben, ich muss viel Freude haben, ich muss viel Sex haben für den Spass und dann bin ich nicht gewalttätig und habe keinen Frust. Ich werde immer verwirrter.

Was mache ich, dass ich glücklich werde?

Voller Glück packe ich meinem treuen Begleiter seit dem letzten Einkauf bei MIGROS, den Einkaufswagen, dem Grill für einen Franken, gehe zu meiner Nachbarin und hole bei ihr Eier, Milch, Käse und Brot. Ich bezahle nicht, da ich letzte Woche ihre Kinder gehütet habe. Kinder hüten ist keine Arbeit. Oder haben sie schon eimal versucht, ihre Frau, die keiner bezahlten Arbeit nachgeht, bei der SUVA anzumelden.

Glücklich ohne Arbeit verrichtet zu haben gehe ich nach Hause zum gemeinsam Kaffee mit meiner Nachbarin Ju. Wir wollen einen glücklichen Arbeitstag planen. Ju ist Portugiesin, eine portugiesische Skilehrerin in den Schweizer Bergen.

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